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Jugendmigrationsdienste

Was ist ein Jugendmigrationsdienst?

Die Jugendmigrationsdienste (JMD) verstehen sich als Teil eines künftigen Gesamtintegrationskonzeptes und eines bundesweiten Integrationsprogramms für Zuwanderinnen und Zuwanderer. Als Teil der Jugendhilfe zielen die JMD auf Vermeidung bzw. Ausgleich von Benachteiligungen und die interkulturelle Öffnung im Gemeinwesen ab. Sie tragen dazu bei, das Recht aller jungen Menschen mit Migrationshintergrund auf umfassende Teilhabe und Chancengleichheit in allen gesellschaftlichen Bereichen zu verwirklichen. Sie kooperieren mit anderen für die jungen Zuwanderinnen und Zuwanderer relevanten Diensten und Einrichtungen und nehmen für diese eine Anlauf-, Koordinierungs- und Vermittlungsfunktion wahr.

Zentrale Aufgaben der JMD sind: Sozialpädagogische Begleitung von jungen Menschen mit Migrationshintergrund im Alter von 12 bis 27 Jahren, insbesondere auch vor, während und nach den Integrationskursen, sowie die Beratung ihrer Eltern; Einzelfallberatung auf der Grundlage des Casemanagements zur schulischen, beruflichen und gesellschaftlichen Integration (individueller Integrationsplan); themenzentrierte und freizeitpädagogische Gruppenangebote; Mitwirkung beim Aufbau von regionalen und lokalen Netzwerken; interkulturelle Öffnung aller relevanten Einrichtungen und Dienste vor Ort; Entwicklung von gemeinwesenorientierten Angeboten und Projekten zur Sicherstellung der Partizipation junger Menschen mit Migrationshintergrund sowie zur Prävention von Gewalt und Suchtmittelkonsum.

Jugendmigrationsdienste in Baden-Württemberg

Im Jahr 2019 wurden in Baden-Württemberg 15.350 junge Menschen im Alter von 12 bis 27 Jahren durch Jugendmigrationsdienste begleitet, davon 7.254 mit individuellem Integrationsplan.

Zudem wurden Gruppenangebote mit 8.191 Teilnehmenden und 626 Aktivitäten zur interkulturellen Öffnung im Gemeinwesen (z.B. Informationsveranstaltungen, Workshops und interkulturelle Trainings) durchgeführt. In 59 Jugendmigrationsdiensten waren hauptamtliche Fachkräfte mit einem Gesamtstellenumfang von 91,74 Vollzeitstellen tätig, ergänzt durch 84 Honorarkräfte (mit einem Arbeitsumfang, der 7,43 Vollzeitstellen entspricht) und 364 Ehrenamtlichen.

Ab September 2015 erprobten zudem im Modellprojekt „jmd2start – Begleitung für junge Flüchtlinge im Jugendmigrationsdienst“ an 24 JMD-Standorten bundesweit (davon zwei Standorte in Baden-Württemberg in Freiburg und im Ortenaukreis), wie junge Flüchtlinge, d.h. Menschen zwischen 12 und 27 Jahren, die einen Asylantrag stellen (mit Aufenthaltsgestattung) oder deren Asylantrag abgelehnt wurde (mit Duldung), bestmöglich unterstützt werden können. Das Projekt lief bis Dezember 2017.

Zwei Standorte in Baden-Württemberg sind an der modellhaften Erprobung der Begleitung von geflüchteten jungen Menschen im JMD im Rahmen des Modellprogramms jmd2start beteiligt.

 

Aktivitäten der LAG JSA

Im Koordinationskreis Jugendmigrationsdienste (KOK JMD) bearbeiten die Landeskoordinator_innen aller Trägergruppen die aktuellen fachlichen Fragestellungen der Jugendmigrationsarbeit in Baden-Württemberg. Der Kreis tagt mindestens dreimal jährlich halbtägig.
Ansprechpartnerin: Susanna Loewe-Schlaich

Der KOK JMD organisiert zweimal jährlich die JMD-Arbeitstreffen zum fachlichen Austausch der Fachkräfte aller JMD. Das Programm für das kommende Arbeitstreffen am 12.05.2022 ggf. digital können Sie nach Veröffentlichung hier einsehen.

Eine Übersicht über alle Jugendmigrationsdienste in Baden-Württemberg finden Sie hier.